In der Karakum-Wüste in Turkmenistan liegt ein seit Jahrzehnten brennendes Erdgasloch. Es wird als „Tor zur Hölle“ bezeichnet. Der Krater von Derweze hat einen Durchmesser von etwa 70 Metern und eine Tiefe von rund 30 Metern. Er bietet einen apokalyptischen Anblick.
Das Erdgasloch entstand durch einen „unglücklichen Zufall“ bei einer Routine-Gasbohrung in der Sowjetzeit. Methan fließt seitdem aus Kanälen im Untergrund in den Krater. Es sorgt für ein Dauerfeuer, das seit 52 Jahren lodert. Trotz Versuchen, die Flammen zu ersticken, brennt das „Tor zur Hölle“ ununterbrochen weiter.
Der Krater von Derweze ist öffentlich zugänglich, wurde jedoch bisher nicht als offizielle Touristenattraktion ausgebaut. Die turkmenische Regierung versucht, ausländische Besucher von der CO2-Schleuder fernzuhalten. Dennoch bleibt das brennende Erdgasloch ein Insider-Tipp für Forschungsreisende und abenteuerlustige Touristen. Diese sind bereit, die Herausforderungen der abgelegenen Karakum-Wüste zu bewältigen.
Ein mysteriöser Krater in der Wüste Karakum
In der endlosen Weite der Karakum-Wüste Turkmenistans liegt ein Naturphänomen, das seit Jahrzehnten Abenteurer und Wissenschaftler fasziniert. Der Krater von Derweze, bekannt als das „Tor zur Hölle“, lodert Tag und Nacht. Er schickt Feuer, Flammen und Rauch in den Himmel.
Die Lage des Kraters von Derweze
Der brennende Krater liegt etwa 260 Kilometer nördlich von Aşgabat. Die Karakum-Wüste, in der er liegt, bedeckt fast 95 Prozent der Landfläche Turkmenistans. Sie erstreckt sich über rund 400.000 Quadratkilometer. Trotz der Abgelegenheit zieht das „Tor zur Hölle“ immer mehr Touristen an.
Beschreibung des apokalyptischen Anblicks
Der Krater von Derweze hat einen Durchmesser von etwa 70 Metern und eine Tiefe von ungefähr 30 Metern. Seit seiner Entstehung im Jahr 1971 lodern die Flammen ununterbrochen. Sie tauchen die Umgebung in ein gespenstisches Licht.
- Feuer und Flammen schießen meterhoch in den Nachthimmel
- Dichter Rauch steigt aus dem lodernden Loch auf
- Die Hitze ist selbst aus der Entfernung spürbar
- Der Geruch von brennendem Gas liegt in der Luft
Die gemessene Temperatur an einer der Hauptentlüftungsöffnungen des Kraters beträgt beeindruckende 400 Grad Celsius. Bisher hat es nur eine Person gewagt, den Grund des Kraters zu erreichen. Die längste Zeit, die ein Mensch der Hitze standgehalten hat, beträgt 15 Minuten.
Merkmal | Wert |
---|---|
Durchmesser | 70 Meter |
Tiefe | 30 Meter |
Brenndauer | Seit 1971 (über 50 Jahre) |
Temperatur an Entlüftungsöffnung | 400 Grad Celsius |
Die Entstehung des brennenden Lochs
Die genaue Entstehung des Kraters von Derweze bleibt ein Rätsel. Die verbreitetste Theorie besagt, dass er in den 1970er Jahren entstand. Sowjetische Geologen bohrten versehentlich eine riesige, gasgefüllte Kaverne an. Heute misst der Krater etwa 69 Meter im Durchmesser und ist 30 Meter tief.
Beim Einsturz der Kaverne wurde das Bohrgerät in die Tiefe gerissen. Die Arbeiter zündeten das giftige Methan an, um die Ausbreitung zu stoppen. Seitdem brennt der Krater ununterbrochen. Er bedeckt 5350 Quadratmeter und verursacht durch Methan mehr Treibhausgas als Kohlendioxid.
Alternative Erklärungen zur Entstehung des Kraters
Es gibt auch alternative Theorien zur Entstehung des Kraters. Einige Experten denken, er sei schon in den 1960er Jahren entstanden. Doch die genauen Umstände bleiben unklar.
Der Krater von Derweze ist ein einzigartiges geologisches Phänomen. Seine Erforschung ist wegen der extremen Bedingungen schwierig. Eine Expedition brauchte über ein Jahr Vorbereitung und spezielle Ausrüstung.
Das Tor zur Hölle – ein Erbe des sowjetischen Rohstoffhungers
Der brennende Krater von Derweze symbolisiert die unverantwortliche Ausbeutung von Bodenschätzen in der Sowjetzeit. Er entstand vermutlich durch eine gescheiterte Erdgasförderung in den 1970er Jahren. Damals suchte die Sowjetunion intensiv nach neuen Rohstoffquellen.
Turkmenistan, heute Besitzer der viertgrößten Gasreserven weltweit, war damals Teil der Sowjetunion. Es stand im Mittelpunkt des sowjetischen Rohstoffbedürfnisses. Die genauen Umstände der Kraterentstehung sind wegen der schlechten Informationslage im isolierten Turkmenistan unklar.
Das Erbe der Sowjetära zeigt sich nicht nur im brennenden Krater. Es zeigt sich auch in den schwerwiegenden Umweltschäden durch intensive Rohstoffförderung. Die folgende Tabelle verdeutlicht die Bedeutung der Erdgasförderung für Turkmenistan:
Jahr | Erdgasproduktion (Milliarden Kubikmeter) | Anteil am BIP (%) |
---|---|---|
2010 | 42,4 | 22,4 |
2015 | 69,6 | 31,7 |
2020 | 75,3 | 34,2 |
Die Zahlen zeigen, wie wichtig die Erdgasförderung für Turkmenistans Wirtschaft ist. Doch der Preis dafür sind erhebliche Umweltschäden, wie der brennende Krater zeigt. Es bleibt abzuwarten, ob Turkmenistan einen nachhaltigeren Weg einschlagen wird oder weiterhin auf die rücksichtslose Ausbeutung seiner Rohstoffe setzt.
Die Schwierigkeit, das Feuer zu löschen
Das Löschen des Feuers im Krater von Derweze ist eine enorme Herausforderung. Trotz zahlreicher Versuche bleibt das Methangas unkontrolliert brennen. Die extreme Hitze und die Gefahren durch die giftigen Gase machen es nahezu unmöglich, dem Inferno Einhalt zu gebieten.
Gescheiterte Versuche, die Flammen zu ersticken
Im Laufe der Jahre gab es mehrere Anläufe, das Feuer im Krater zu löschen. Die Idee, das Loch mit Sand aufzufüllen, um die Flammen zu ersticken, erwies sich als erfolglos. Experten sagen, das Methangas würde sich immer neue Wege bahnen und weiterhin brennen.
Die Gefahren beim Auffüllen des Kraters mit Sand
Der kanadische Abenteurer George Kourounis wagte sich 2013 als erster Mensch in den Krater hinab. Er entnahm Proben und machte dabei eine beunruhigende Entdeckung. Beim Graben entstanden ungewollt neue Öffnungen, aus denen Feuer austrat. Dies verdeutlicht die Gefahren, die beim Auffüllen des Kraters mit Sand bestehen würden.
„Das Auffüllen des Kraters wäre keine Lösung. Das Gas würde sich einfach neue Wege suchen und weiter brennen.“
Laut Kourounis ist das Löschen des Feuers im Krater von Derweze eine nahezu unlösbare Aufgabe. Die enormen Mengen an Methangas, die unkontrolliert ausströmen, lassen sich nur schwer eindämmen. Solange kein sicheres Verfahren gefunden wird, um das Gas kontrolliert abzuleiten, wird das Tor zur Hölle weiterhin brennen.
Turkmenistans Pläne für den Krater von Derweze
Der turkmenische Präsident Gurbanguli Berdimuchamedow hat ein ambitioniertes Ziel: Das seit über 50 Jahren brennende Feuer im Krater von Derweze zu löschen. Der Krater, mit 70 Metern Durchmesser und etwa 30 Metern Tiefe, verursacht jährlich enorme Treibhausgasemissionen, vor allem Methan.
Bei seinem Besuch im Jahr 2022 betonte Berdimuchamedow die Herausforderung, Experten zu finden, die das Gasleck versiegeln können. Turkmenistan besitzt die viertgrößten Gasreserven weltweit. Trotzdem steht es wegen zahlreicher Lecks in der Kritik und gilt als bedeutender Methanemittent.
Jahr | Ereignis |
---|---|
1971 | Sowjetische Geologen entdecken den Gaskrater in der Karakum-Wüste |
2022 | Präsident Berdimuchamedow kündigt Pläne an, das Feuer zu löschen |
Die Gasreserven sind für Turkmenistans Wirtschaft von großer Bedeutung. Das Land plant, eine Pipeline durch Aserbaidschan zu bauen, um jährlich 10-12 Milliarden Kubikmeter Gas nach Europa zu exportieren. Turkmenistan hat zudem lukrative Gasgeschäfte mit China und Indien.
Wissenschaftler wie Stefan Green fordern internationalen Druck auf Turkmenistan, um die unreglementierten Treibhausgasemissionen anzugehen. Sie betonen die Notwendigkeit, solche Emissionen im globalen Kontext des Klimawandels zu stoppen. Der Derweze-Krater ist nur eines von vielen Feuerlöchern in Turkmenistan, wenn auch das bekannteste.
Der Krater als Touristenattraktion
Der Krater von Derweze, in der turkmenischen Wüste Karakum gelegen, hat sich zu einer einzigartigen Sehenswürdigkeit entwickelt. Trotz seiner abgelegenen Lage, 266 km nördlich von Aschgabat, zieht das lodernde Loch immer mehr Besucher an.
Die Faszination des lodernden Lochs
Der Krater beeindruckt durch seinen apokalyptischen Anblick, besonders in der Nacht. Die Flammen, die seit 1971 brennen, tauchen die Umgebung in ein gespenstisches Licht. Mit einem Durchmesser von 70 Metern und einer beeindruckenden Tiefe, ist der Krater ein unvergessliches Erlebnis.
Es ist, als würde man am Rande der Hölle stehen. Die Hitze, das Geräusch des Feuers und der Anblick der Flammen sind überwältigend.
Herausforderungen für Besucher in der abgelegenen Wüstenregion
Die Anreise zum Derweze-Krater ist eine Herausforderung. Die beste Zeit für einen Besuch sind die kühleren Monate von Oktober bis April. Besucher müssen sich auf eine mehrstündige Fahrt mit Geländewagen oder Motorrädern einstellen.
Tourdetails | Beschreibung |
---|---|
Dauer der Anreise | 3 bis 4 Stunden von Aschgabat |
Übernachtung | Jurtencamp in der Nähe des Kraters |
Rückreise | Am nächsten Morgen nach dem Frühstück |
Die Infrastruktur in der Region ist begrenzt. Unterkünfte sind rar. Viele Touren beinhalten daher eine Übernachtung in einem nahegelegenen Jurtencamp. Die turkmenische Regierung versucht, den Zugang für ausländische Touristen zu beschränken, was die Planung erschwert.
Fazit
Der Krater von Derweze in Turkmenistan ist ein einzigartiges Naturphänomen, das seit über einem halben Jahrhundert ununterbrochen brennt. Er entstand durch eine fehlgeschlagene Gasbohrung in den 1970er Jahren. Heute ist er eine der bedeutendsten Touristenattraktionen des Landes. Besucher sind fasziniert von dem apokalyptischen Anblick des lodernden Lochs inmitten der kargen Wüstenlandschaft der Karakum.
Trotz seiner Anziehungskraft verursacht der brennende Krater erhebliche Umweltschäden. Er stellt eine Gefahr für die umliegende Natur dar. Bisherige Löschversuche, wie das Ersticken der Flammen oder das Auffüllen des Kraters mit Sand, sind gescheitert. Die turkmenische Regierung erwägt nun, das Feuer endgültig zu löschen. Dies könnte die wertvollen Gasreserven nutzen, die für die Wirtschaft des Landes von großer Bedeutung sind.
Die Zukunft des Kraters von Derweze bleibt ungewiss. Einerseits ist er ein einzigartiges Naturphänomen und eine beliebte Touristenattraktion. Andererseits stellt er eine Bedrohung für die Umwelt dar. Es bleibt abzuwarten, ob es gelingen wird, einen Weg zu finden, das „Tor zur Hölle“ zu schließen. Dabei soll das faszinierende Schauspiel für künftige Generationen erhalten bleiben.